Auf der Seite des WDR gibts einen interessanten Artikel zu lesen. Anstelle von Agility-Kursen für Hunde, ists nun auch für Katzen möglich:

„Meo ist in seinem Element. Er flitzt durch einen Slalomparcours, balanciert über einen Balken, springt über ein Hindernis und kriecht zum Abschluss durch einen Tunnel. Und das alles im Wohnzimmer. Zusammen mit seiner Besitzerin Nina H. betreibt Meo „Agility für Katzen“, kurz „Catagility“.

Dieses sportliche Spiel ist angelehnt an Agility für Hunde. Dieser Sport sorgt schon seit Jahren für Abwechslung auf den Hundeplätzen. An die Bedürfnisse von Katzen angepasst, eignet sich Agility aber auch als Beschäftigung vor allem für Wohnungskatzen.

Nina H. lockt ihre Katzen mit deren Lieblingsspielzeug über die unterschiedlichsten Hindernisse. Verfressene Katzen lassen sich aber manchmal anstatt mit Spielzeug besser mit Leckerlis motivieren.

Wohnungskatzen können beim Catagility ihren Jagdtrieb ausleben. Anders als beim normalen Spielen müssen sie, so wie es auch bei Freigang der Fall wäre, Hindernisse überwinden. Damit trainieren sie nicht nur ihren Körper, sondern leisten auch Kopfarbeit. Denn sie müssen mitdenken und verstehen, auf welchem Weg sie ihr Spielzeug erreichen können.

Bevor sie einen Parcours so lässig absolvieren können wie Catagilityprofi Meo, müssen Katzen die Hindernisse erst langsam kennenlernen. Nina hat ihr beispielsweise zunächst beigebracht, über einen gekippten Stuhl zu springen. Erst zeigte sie der Katze das Hindernis, dann folgte sie ihrem Spielzeug. Nach und nach kamen immer mehr Hindernisse hinzu.

Ganz wichtig sind Lob und eine Belohnung, wenn die Katze ein Hindernis gemeistert hat. Das kann ein Leckerli sein oder auch das Spielzeug, das die Katze fängt. So erlebt sie einen Jagderfolg. Ganz wichtig dabei: viel Geduld! Denn es geht nicht darum, seiner Katze möglichst schnell einen ganzen Parcours beizubringen. Im Vordergrund steht der gemeinsame Spaß – das Tempo bestimmt die Katze.

 Einen Parcours kann man für wenig Geld zu Hause selbst bauen. Aus ein paar mit Wasser gefüllten Plastikflaschen wird ein Slalomparcours, springen können die Katzen über gekippte Stühle, von Stuhl zu Stuhl, über Zeitungsständer oder durch Hula-Hoop-Reifen.

Zum Balancieren eignen sich beispielsweise Kanthölzer aus dem Baumarkt, aber auch eine schmale Sofakante kann genutzt werden. Teile von Dunstabzugshauben geben gute Tunnel ab und lassen sich mit einem Handgriff in Wippen zum Hindurchlaufen verwandeln. Der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt – so wird der Parcours nie langweilig. Erlaubt ist, was Katze und Besitzer Spaß macht, die Hindernisse dürfen allerdings keine scharfen Kanten haben und müssen sicher stehen.

Viele Katzen kommen dabei am besten mit dem Fußboden zurecht, an den sie gewöhnt sind. Wenn die Katze rutscht, beispielsweise auf dem Parkett, helfen Fußmatten mit Gummibeschichtung, die vor und hinter die Hindernisse gelegt werden.

Catagility wurde zuerst in den USA auf Katzenausstellungen vorgeführt. Mittlerweile gibt es auch in der Schweiz aktive Catagility-Betreiber. Selten sind auch auf deutschen Katzenausstellungen Vorführungen zu sehen. Den meisten Katzen ist es allerdings lieber, ihr sportliches Spiel ausschließlich zu Hause zu betreiben.“